In puncto Umweltverträglichkeit sind Wellpappverpackungen unschlagbar
Verbraucher und Unternehmen achten bei der Auswahl von Verpackungen mehr denn je auf deren ökologische Eigenschaften. Für Industrie und Handel spielt aber auch die Funktionalität eine große Rolle. Verpackungen müssen leicht zu handhaben sein und Schutz bieten. Hier kommt Wellpappe ins Spiel.
Die ökonomischen und ökologischen Vorteile machen Wellpappe zum wichtigsten Material für Transportverpackungen. In puncto Umweltverträglichkeit sind Wellpappverpackungen unschlagbar.
Nachhaltige Forstwirtschaft zur Papierherstellung
Die Grundlage der Wellpappe wächst im Wald. Zu Herstellung von Pappe bedarf es Papier, das wiederum aus Holz hergestellt wird. Die Annahme, dass der Wald der Papierherstellung zum Opfer fällt, ist allerdings nicht richtig. Für die Herstellung der für Papier benötigten Frischfasern kommen Baumsorten zum Einsatz, die schnell nachwachsen und viel CO² binden. Laut Verband der Wellpappen-Industrie e.V. enthält eine Tonne Papier rund 1,33 Tonnen gebundenes CO². Außerdem werden Holzabfälle aus anderen Industrien sowie Bruch- und Durchforstungsholz verwendet, das durch nachhaltige Forstwirtschaft entsteht.
Auch für die Herstellung des Leims zum Kleben von Papierbahnen kommen nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz. Dazu zählen Kartoffel-, Mais- und Weizenstärke.
Nachhaltige Forstwirtschaft allein spricht aber noch nicht für Wellpappe. Für ihre Herstellung werden lediglich 20 % Frischfasern verwendet. 80 % des genutzten Materials sind Recyclingpapiere. Wellpappe ist vor allem deshalb umweltfreundlich, weil es ein vorbildliches Produkt der Kreislaufwirtschaft ist.
Wie funktioniert die Kreislaufwirtschaft der Wellpappe?
Das europäische Parlament definiert die Kreislaufwirtschaft wie folgt:
„Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, bleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie können immer wieder produktiv genutzt werden, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren.“*
Diese Definition trifft auf Wellpappe voll und ganz zu. Sie durchläuft den Kreislauf in mehreren Schritten.
1. Die Herstellung von Wellpappenrohpapieren
Holz und Holzabfälle werden zu Papierbrei verarbeitet, aus dem Papier hergestellt wird. Für die Herstellung von Wellpappenrohpapieren kommen 20% Frischfasern und 80% Recyclingpapiere zum Einsatz. Letztere fallen oft regional an und werden dort verarbeitet. Dadurch verkürzen sich Transportwege. Auch Harzer Kartonagen legt Wert auf die Zusammenarbeit mit regionalen Herstellern von Wellpappenrohpapieren.
2. Herstellung von Pappe und Verpackungen
Im zweiten Schritt werden aus den Wellpappenrohpapieren Wellpappbahnen und Verpackungen hergestellt. Bei der Herstellung der Kartons achtet Harzer Kartonagen auf eine möglichst umweltschonende Produktion. So kommen unter anderem Solarenergie und Elektrofahrzeuge zum Einsatz. Es wird auf die Reduktion von Verpackungsmüll, Recycling und kurze Transportwege beim Einkauf der Pappe und der Auslieferung der Kartonagen geachtet.
3. Die Entsorgung der Verpackung
Wenn die Verpackung aus Wellpappe ihre Arbeit geleistet hat und die Produkte sicher beim Kunden oder Endverbraucher angekommen sind, werden die Kartons über eine professionelle Sammlung (in Industrie und Handel) oder die Altpapiertonne entsorgt.
4. Herstellung von Recyclingpapieren
Das gesammelte Altpapier wird anschließend als Rohstoff an die Papierindustrie verkauft und dort zur Herstellung von Recyclingpapieren verwendet. Übrigens müssen Unternehmen, die eine Verpackung erstmalig in Umlauf bringen, laut Verpackungsgesetz das Recycling dieser Verpackung mitfinanzieren.
5. Wiederverwendung und Kompostierung
Die aus Altpapier hergestellten Recyclingpapiere gehen wiederum an die Wellpappindustrie, die daraus erneut Wellpappe und Kartonagen herstellt.
Je öfter Papiere recycelt werden, desto schlechter wird die Qualität der Papierfasern. Früher oder später werden die Altpapiere kompostiert oder der Energieerzeugung zugeführt. Die Kreislaufwirtschaft ist abgeschlossen.
Seit 2001 gilt laut Verpackungsordnung in Deutschland für Papier, Pappe und Karton eine gesetzliche Verwertungsquote von 70%. Diese wurde und wird von der Wellpappindustrie seit jeher übertroffen.
RESY - umweltgerechtes Recycling
Das umweltgerechte Recycling der Kartonagen wird durch die RESY Organisation für Wertstoffentsorgung GmbH gesichert. Der Begriff RESY steht für Reycling-System. RESY ist ein Zusammenschluss aus Wellpappenherstellern, Altpapierentsorgern und Erzeugern von Wellpappenrohpapier, der seit 1991 die vollständige Entsorgung und stoffliche Wiederverwertung aller Verpackungen mit dem RESY-Logo garantiert.
Wiederverwenden und Verpackungsmüll reduzieren
Zur umweltfreundlichen, ökologischen Nutzung von Verpackungen kann letztendlich aber auch jeder Einzelne einen Beitrag leisten. Nicht jeder Karton muss entsorgt werden. Häufig können sie leicht zusammengefaltet, aufbewahrt und wiederverwendet werden – zum Beispiel zum Versand privater Pakete oder zur Aufbewahrung, Lagerung und den Transport persönlicher Gegenstände. Pappreste kommen auch gern zum Schutz bei Renovierungsarbeiten zum Einsatz oder werden zum kreativen Basteln genutzt. Die Möglichkeiten sind enorm.
Industrie und Handel sollten vor allem darauf achten, passgenaue statt überdimensionierte Versandverpackungen zu verwenden, um so auf unnötiges Verpackungsmaterial zu verzichten und Verpackungsmüll zu reduzieren.
Sie haben Fragen zur Herstellung unserer Produkte? Sie wollen Verpackungsmüll reduzieren und sind auf der Suche nach individuellen, passgenauen Kartonagen? Sie möchten mehr über unsere FSC®-zertifizierten Produkte erfahren? Rufen Sie uns an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
* Europäisches Parlament, Aktuelles, Schlagzeilen, „Kreislaufwirtschaft: Definition und Vorteile“, 12.04.2018.